15.02.201908:06am
AutorTania Teetz
Der Begriff „Ontologie“ stammt ursprünglich aus der Philosophie und bedeutet „Lehre vom Sein“. Seit den 1990er Jahren wird er auch in der IT-Forschung auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz verwendet und bezeichnet dort formale Repräsentationssysteme. Diese dienen dazu, sogenannte Wissensdomänen in eine maschinenlesbare Form zu bringen. Eine Ontologie beschreibt dabei eine Sammlung von Konzepten sowie die Beziehungen, in der diese Konzepte zueinander stehen. Vor allem geht es um den Umgang mit mehrdeutigen Begriffen, deren Bedeutung nur aus dem Kontext heraus erkennbar ist. Zum Beispiel das Wort „Jaguar“. Es gilt eindeutig zu definieren, wann es sich dabei um die Raubkatze und wann um die Automarke handelt.Die Hauptelemente einer Ontologie sind „Classes“ (Klasse, Konzept), „Slots“ (Eigenschaften, Attribute einer Klasse sowie Methoden, was man mit einer Klasse machen kann) sowie „Individuals“ (Instanzen einer Klasse). Wie Taxonomien sind auch Ontologien hierarchisch aufgebaut. Im Gegensatz dazu erbt aber eine Unterklasse automatisch alle Eigenschaften der darüberliegenden Klasse (Oberklasse). Zudem erfasst eine Ontologie auch synonyme Begriffe, wie zum Beispiel Auto, Wagen, Fahrzeug, Automobil, Pkw und verbindet diese. Der Prozess zum Entwurf einer Ontologie kann kompliziert und langwierig sein. Neben der rein inhaltlichen Herausforderung kommt hinzu, dass an der Modellierung einer Wissensdomäne mitunter viele Personen beteiligt sind. So steigt mit wachsendem Datenumfang und zunehmender Zahl beteiligter Personen die Schwierigkeit, zu einer Einigung zu kommen.
Autor: Tania Teetz